In einer Krippe

Ein Denkanstoss zur Geburt Jesu von dem Puritaner Thomas Adams

Aus dem Evangelium von Lukas wird ersichtlich, dass die Hirten das Christuskind in einem Futtertrog liegend fanden. Der, der zur Rechten der Majestät im Himmel sitzt, wurde in einem Stall beherbergt. Der die Wasser mit seiner Hand misst und den Himmel mit seiner Spanne, wurde nun in einer Krippe gekrönt und war in ein paar Lumpen gewickelt. Hier gab es keine Wachen, die ihn beschützten, keinen Tumult von Leuten, die sich drängten, um ihn zu sehen, weder eine Krone auf seinem Kopf noch ein Zepter in seiner Hand, sondern ein kleines Kind in einer Krippe. Sie sahen ein Kind, das so wenig äußerliche Herrlichkeit besaß, dass sie sich die Mühe hätten sparen können und in ihrem Land viele andere weit größere hätten sehen können.

Und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen, und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in die Krippe, weil für sie kein Raum war in der Herberge.

» Lukas 2,7

Unsere Lehre daraus ist, dass Gott oft ungewöhnlich handelt und den Glauben seiner Leute sehr übt, damit ihr Glaube nicht von ihrem Auge, sondern von seinem Wort geleitet wird. Das Auge des echten Glaubens kann so gut sehen, dass es durch allen Dunst und Nebel der Schwierigkeiten hindurchschauen kann. Somit glaubten diese Hirten getrost, dass dieses arme Kind, welches auf so eine Weise dort liegt, der große König des Himmels und der Erde ist. Ein solcher Glaube, der sich auf die Verheißungen Gottes gründet, muss glauben, dass es im Gefängnis Freiheit gibt und Frieden in Schwierigkeiten, in Trübsal Trost, im Tod Leben, durch das Kreuz eine Krone und in einer Krippe den Herrn Jesus.

Ein Zitat aus dem Buch „Die englischen Puritaner“, Thomas Adams, 25.Dezember, 3L Verlag