Der Tag an dem mein größter Albtraum wahr wurde
Im Jahr 2010 bekamen meine Frau und ich unser erstes Kind. Unser Sohn ist nach mir benannt. Er heißt Cameron. Er war ein süßer, wunderbarer Junge mit weißem, gelocktem Haar und ich denke, dass ich ihn niemals mit auf die Straße nahm, ohne, dass jemand sich dazu äußerte, dass Gott dieses schöne Haar an einem Jungen geradezu verschwendet hätte.
Der letzte Tag mit Cameron
Am 10. November 2013 spielten wir an einem normalen Sonntag-Nachmittag mit meinem vollkommen gesunden Kind Lego. Er hatte ein Lego-Teil verloren und so fragte er: „Können wir Jesus bitten, dass er mir hilft, mein Lego-Teil zu finden?“. Wir haben also gebetet. Wir fanden das Lego-Teil und Cameron sagte: „Danke, Jesus, dafür!“
Von da ausgehend stellte er einige geistliche Fragen, die für uns gewissermaßen aus dem Nichts kamen.
So sagte er: „Papa, können wir heute Jesus sehen?“
Ich sagte ihm: „Du, Jesus ist hier mit uns. Wir können ihn nicht sehen, aber er ist gerade mit uns.“
Er fragte: „Warum können wir nicht ins Auto steigen und Jesus suchen?“
Ich erklärte: „Cameron, ja, du wirst Jesus sehen, wenn du eines Tages in den Himmel gehst. Aber jetzt müssen wir einfach darauf vertrauen, dass er mit uns ist, selbst, wenn wir ihn nicht sehen können.“
Mein Sohn sagte mir: „Jesus starb am Kreuz. Er ist für meine Sünden gestorben.“
Ich konnte nicht wissen, dass das die letzte Unterhaltung war, die ich jemals mit ihm haben würde. An diesem Abend ging ich mit einigen Jungen meiner Jugendgruppe zum Zelten.
Der nächste Morgen
Am nächsten Morgen um 7:30 Uhr stellte ich fest, dass meine Frau mich 3 Mal innerhalb von einer Minute versucht hatte anzurufen. Letztlich erreichte sie mich mit dem vierten Anruf. Sie sagte: „Du musst sofort zum Krankenhaus kommen“. Ich wollte wissen: „Was stimmt nicht?“ Sie sagte mir: „Ich kann es nicht sagen“. Ich sagte: „Ich kann jetzt nicht 45 Minuten lang zum Kinderkrankenhaus fahren, ohne zu wissen, was los ist“ und völlig unerwartet sagte sie: „Cameron ist tot“. Ich war völlig geschockt. Mein Kind war völlig gesund. Am Tag zuvor hatte ich mit ihm gespielt. Und jetzt erzählt mir meine Frau, dass unser Kinder auf mysteriöse Weise im Schlaf gestorben ist.
Eine der größten Fragen und Befürchtungen, die eine Person hegt, wenn sie eben von einer Tragödie erfasst worden sind, ist: Werde ich jemals wieder derselbe Mensch sein? Ist mein Leben jetzt ruiniert? Ich denke, als mein Sohn starb, hatte ich wirklich dieses Empfinden, ich hatte diese Furcht, dass ich mein Leben lang unglücklich sein werde.
Es ist hilfreich, realistische Erwartungen zu haben. Man wird niemals vollkommen wieder heil werden. Wenn ich für mich und meine Frau spreche, ist es immer noch eine reale und gegenwärtige Sache, was unser Gefühlsleben angeht, z.B. dann, wenn er auf einer Geburtstagsfeier fehlt, oder im Urlaub, wenn wir ein Familien-Bild aufnehmen. Dieser Verlust tut dann im Herzen immer noch weh. Und dieser Schmerz wird wirklich bis zum Rest meines Lebens da sein. Jedes Mal, wenn ich weine, egal, worum es geht, empfinde ich, dass ich immer noch um Cameron weine.
Ich suche immer noch den Herrn und sein Wort; ich muss es tun, um weiter in der Lage sein, vorwärts zu gehen. Im Besonderen habe ich festgestellt, dass ich immer wieder über den Himmel nachdenke. Denn dort lebt mein Kind jetzt. Ich weiß auch, dass ich im Himmel völlig geheilt sein werde und mit Cameron wieder vereint sein werde.
Ich will, klar machen, dass mir nicht die Schmerzen erspart geblieben sind, die damit verbunden sind, ein Kind zu verlieren. Aber der Herr hat mich über die Zeit der letzten viereinhalb Jahre mehr und mehr geheilt und ich will klar machen: Schon vom ersten Tag an habe ich Hoffnung gehabt und habe geglaubt, dass Gott mein Herz und mein Leben heilen und erlösen kann.
Das, was mir immer Hoffnung gegeben hat, war mich an das Kreuz zu erinnern. Wenn man das Kreuz aus menschlicher Sicht betrachtet, dann sieht man dort einen ungerechtfertigt hingerichteten Mann. Sein Einsatz scheint in Versagen zu münden. Und doch ist das Kreuz das Vehikel und das Instrument, durch das Gott die ganze Welt erlöst.
Meine Hoffnung
Als ich ins Krankenhaus gehen musste, um von Cameron Abschied zu nehmen, war das so furchtbar wie man sich das nur vorstellen konnte. Aber gleichzeitig hatte ich vom ersten Moment an dieses Empfinden von Hoffnung. Ich hatte dieses Empfinden: Ja, das ist das Schrecklichste, was mir je passiert ist, aber der Herr ist mit mir. Deswegen sagte ich zu den Krankenschwestern und zu den Ärzten: „Ihr müsst mich anschauen und mir zuhören: Jesus Christus ist von den Toten auferstanden. Das bedeutet, dass ich Hoffnung habe. Jesus ist von den Toten auferstanden. Das bedeutet, dass all dieses christliche Zeug, all die Verheißungen, dass Gott uns liebt, dass es ihn wirklich gibt, dass er mit uns Menschen eine Absicht verfolgt, wahr ist, wenn Jesus von den Toten auferstanden ist. Und er ist von den Toten auferstanden“.
Hier geht es zum Video Interview von Cameron Cole.
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