Dankbarkeit

Vor nicht allzu langer Zeit habe ich die Schlagzeile gelesen, dass es nun wissenschaftlich bewiesen sei, dass Dankbarkeit einen immens positiven Effekt auf die Genesung hat. 

Nun, das ist ja eigentlich nichts Neues und doch vergessen wir diese alte Weisheit viel zu oft. Gerade heute in dieser schwierigen Zeit sollten wir sie uns wieder zu Herzen nehmen. 

Es gibt so viele Bibelstellen zum Thema Dankbarkeit und darum auch sehr viel Gutes und theologisch Richtiges darüber zu sagen. Aber ehrlich gesagt habe ich bisher dazu noch kein Bibelstudium gemacht… Ich habe nur ein paar gute Erfahrungen gesammelt und möchte Dich einfach zur Dankbarkeit ermutigen!

Geht ein zu seinen Toren mit Danken, zu seinen Vorhöfen mit Loben; dankt ihm, preist seinen Namen!

Psalm 100,4

Meine Erfahrung

Letztes Jahr sollte für mich ein Jahr der Dankbarkeit werden. Nicht weil ich mir dadurch Besserung versprach, sondern weil ich merkte, dass es mir daran wirklich fehlt. Ich bat Gott darum mich dankbarer zu machen, und tatsächlich – je mehr „Übung“ ich hatte, umso dankbarer wurde ich. Und je dankbarer ich wurde, umso zufriedener wurde ich. Und umso zufriedener ich wurde, umso mehr verlor die Krankheit und ihre Begleitumstände ihre Dunkelheit und Bürde. 

Dankbarkeit und Zufriedenheit sind auch ziemlich praktisch. Ich gab weniger Geld für materielle Dinge aus, weil ich sie einfach nicht brauchte. Ich habe damit begonnen die Dinge, die sich bereits in meinen Besitz befanden, mit anderen Augen zu sehen, und zwar waren sie plötzlich mehr wertgeachtet und nutzvoller als zuvor. Durch diese Wertschätzung der eigenen Dinge werden Neuanschaffungen nur getätigt, wenn sie wirklich nötig werden. Und dadurch bleiben mehr finanzielle Mittel übrig um sie mit anderen zu teilen, die sie wirklich brauchen können. Denn dadurch, dass sich die Gedanken viel weniger mit dem eigenen Unglück, der eigenen Unzufriedenheit, den eigenen Wünschen auseinandersetzen müssen, beginnt man auch die Nöte des Anderen deutlicher zu sehen. Dankbarkeit öffnet Herz und Hände für den Nächsten, geteilte Freude ist doppelte Freude. Ich hoffe, du kannst mir folgen und es nachempfinden, weil du schon selbst diese wunderbare Erfahrung gemacht hast.

Und so hat Dankbarkeit auch einen immensen Effekt auf die Nächstenliebe und alles, was damit zusammenhängt.

Probiere es einfach mal aus. 

Ganz wunderbar ist es, wenn man morgens direkt nach dem Aufwachen dankbar ist oder wird. Wenn du dich nicht so fühlst, dann danke Gott trotzdem für das, was gerade ganz naheliegend ist. Du wirst sehen, es ist wie Frühsport für deine Seele. Es erfrischt und zaubert dir ein Lächeln auf die Lippen, einfach weil Gott nahe ist und dir die Kraft für den neuen Tag gibt.

Heute morgen zum Beispiel fühlte ich mich gar nicht dankbar mit all den Wehwechen. Aber ich holte Luft und dankte Gott für das wunderbar weiche und warme Bett, für die vielen Stunden des Schlafes, für meinen geliebten Ehemann, der neben mir aufwachte, weil heute Samstag ist, für die warme Wohnung, für das Frühstück, das auf uns wartet…

Gott erfrischte mich mit seiner Güte, indem ich sie für mich erkannte und ihm dafür dankte. Was für ein schöner Morgen!!

Hallelujah! Dankt dem HERRN, denn er ist gütig, denn seine Gnade währt ewiglich!

Psalm 106,1

Aber Dankbarkeit ist kein Zauberwort. Das heißt, dass nicht jedes Mal, wenn Du Gott Danke sagst, gleich alles besser wird. Nicht immer fühlen wir uns dankbar, selbst nach dem Danken, und doch möchte Gott, dass wir in allen Dingen dankbar sind, und zwar um seinetwillen und nicht der Gefühle wegen.

Das ist nicht immer leicht. Aber umso geübter wir darin sind, umso einfacher wird es uns fallen, auch wenn wir uns nicht so fühlen. Aber erfahrungsgemäß kommen die „Gefühle“ nach, wenn nicht sofort, so dann doch etwas später. 

Ja, und dranbleiben ist wichtig. Ich habe es letzte Zeit wieder ziemlich aus den Augen verloren, und schwubs hatte es negative Auswirkungen. Ich danke Gott, dass er mich wieder zurecht gebracht hat!

Aber eine Hoffnung bleibt mir noch, an ihr halte ich trotz allem fest:
Die Güte des HERRN hat kein Ende, sein Erbarmen hört niemals auf,
es ist jeden Morgen neu! Groß ist deine Treue, o Herr!
Darum setze ich meine Hoffnung auf ihn, der HERR ist alles, was ich brauche.
Denn der HERR ist gut zu dem, der ihm vertraut und ihn von ganzem Herzen sucht.

Klagelieder 3,21-25

Weitere gute Erfahrung habe ich damit während der Bibellese, der „Stillen Zeit“ mit Gott am Morgen, gemacht. Bei mir ist der Morgen meistens ziemlich schwierig. Da habe ich mit mehr oder weniger starkem Brainfog, also einer Art „Gehirnnebel“ zu kämpfen, der einen ganz benommen macht. Unter solchen Umständen fällt es schwer sich überhaupt irgendwie zu konzentrieren. Wenn ich dann noch einen schwierigen Text vor mir habe, kann ich ihn kaum verstehen, egal wie oft ich einen Satz lese. Aber manche Dinge begreife ich doch, vielleicht nicht einen ganzen Satz, aber z.B. Wörter wie „Miterben Christi“ oder „Gotteskindschaft“ oder „Gnade“… Dann gehe ich mit meiner Bibel auf die Knie und sage Gott mit den Wörtern, die ich dann zusammenbekomme, einfach Danke dafür. Für genau die Dinge, die ich begriffen habe. 

Und schon ist der Bibeltext lebendig und mir zur Kräftigung und Erfrischung geworden. Gott sieht das Herz an und es gibt so eine wunderbare Stelle, die mich so sehr getröstet hat:

Und auch der Geist ´Gottes` tritt mit Flehen und Seufzen für uns ein;
er bringt das zum Ausdruck, was wir mit unseren Worten nicht sagen können.
Auf diese Weise kommt er uns in unserer Schwachheit zu Hilfe,
weil wir ja gar nicht wissen, wie wir beten sollen, um richtig zu beten.
Und Gott, der alles durchforscht, was im Herzen des Menschen vorgeht, weiß, was der Geist ´mit seinem Flehen und Seufzen sagen` will; denn der Geist tritt für die, die zu Gott gehören, so ein, wie es vor Gott richtig ist.

Römer 8,26-27

Dankbarkeit gibt einem so viel. Das kommt wahrscheinlich davon, dass Gott möchte, dass wir für all seine Güte, mit welcher er uns jeden Morgen neu überschüttet, Danke sagen. Und wenn wir danke sagen, überschüttet er uns wiederum mit innerer Gelassenheit, Zufriedenheit, Glück, Hoffnung und der Gewissheit, dass wir wirklich Gottes Kinder geworden sind. Umso mehr, umso besser!

Es ist wie eine „Aufwärts-Spirale“, entgegengesetzt zur der „Teufels-Spirale“ einer chronischen Krankheit und der  Unzufriedenheit. Ein „Aufwärts-Trend“, der uns aufrichtet und erleichtert, anstatt uns neue Bürden aufzubuckeln.

Lass dich zur Dankbarkeit ermutigen! Beginne Gott intensiv und ganz natürlich im Alltag für alle seine Gütigkeiten dir und auch anderen gegenüber zu danken, und du wirst sehen, was für wunderbare Auswirkungen es in deinem Leben haben wird.

Bleib dran und lass dich nicht entmutigen! 

Dankt dem HERRN, denn er ist gütig; denn seine Gnade währt ewiglich!
Dankt dem Gott der Götter; denn seine Gnade währt ewiglich!
Dankt dem Herrn der Herren; denn seine Gnade währt ewiglich!
Dankt dem Gott des Himmels; denn seine Gnade währt ewiglich!

Psalm 136,1-3.26